Makler müssen sich zukünftig vom reinen Anwender zum Mitentwickler kundenorientierter Lösungen entwickeln.
Hamburg, 10.07.2020 – Die künftige Arbeitswelt des Versicherungsmaklers ist ohne IT und Software nicht denkbar. Vor allem aber ist sie ohne den Kunden nicht denkbar. Digitalisierung muss daher in allererster Linie im Sinne des Kundennutzens gedacht werden. Das Dilemma: bislang werden digitale Prozesse häufig in der Beziehung Makler zu Versicherer gedacht. Der Kunde steht in dieser Betrachtung nur selten im Vordergrund. In Zukunft muss ein Umdenken stattfinden. Der Makler der Zukunft wendet IT-Lösungen dann nicht nur an, sondern ist auch gefragt, wenn es um praxisnahe Neu- und Weiterentwicklungen im Sinne einer Service- und Nutzenoptimierung in Richtung Kunden geht. Im komplexen Bereich Industrieversicherung wahrscheinlich sogar ein Stück mehr und individueller als im Privatkundengeschäft mit durchgehenden Standardisierungsmöglichkeiten.
Die IT kann im Maklerwesen einheitliche Qualitätsstandards und gleichzeitig Effizienz durch definierte Prozesse schaffen. Die den Versicherungsmakler unterstützende Technik darf aber gerade im Gewerbe- und Industrieversicherungsgeschäft nicht abschließend standardisiert sein, sondern muss hochgradig flexibel einsetzbar sein, um individuelle Szenarien situationsgerecht abbilden zu können. Das erfordert von den Mitarbeitern neue Kompetenzen: Sie müssen immer mehr auch die Fähigkeiten besitzen, die Technik weiterzudenken und zu definieren – immer auch mit Blick auf die Optimierung der Prozesse. Denn die Bedeutung der IT für erfolgreiche Geschäftsprozesse wächst. Wurde die IT bisher teilweise als notwendiges Übel betrachtet, um als Art Dienstleistung bestimmte Arbeiten ausführen zu können, wird sie künftig ein immer wichtigerer Bestandteil sein, um überhaupt effizient und produktiv arbeiten zu können. Die IT-Abteilungen werden dadurch enorm an Bedeutung gewinnen. Im übertragenen Sinn werden sie größer werden, weil operative Mitarbeiter aus den Fachabteilungen immer stärker auch die IT-Abteilungen in ihren Aufgaben unterstützen.
Natürliche Folge: Die strikte Trennung zwischen den Abteilungen wird sich nach und nach auflösen müssen. Je mehr die IT auch bei Industrieversicherungen zu einem bestimmenden Faktor der Geschäftstätigkeit wird, umso mehr wird sich die relativ strenge Grenzlinie zwischen den IT-Abteilungen und den Fachbereichen auflösen. IT ist nicht mehr nur ein Vehikel, sondern die digitale Leistung wird zum Business. Die IT-Mitarbeiter müssen ihre Silos verlassen und die Experten aus den Fachgebieten müssen sich mehr mit IT befassen, um gestaltend mitwirken zu können. Nur so kann man den Anforderungen des Marktes wie der nach Geschwindigkeit, aber auch der nach neuen Geschäftsmodellen aktiv begegnen. Diese Prozesse verändern nachhaltig die gewohnte Rollenverteilung – hin zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit über Fachbereichsgrenzen hinaus.
Im Alltag werden bei Industrieversicherern und Maklern inzwischen bestenfalls interdisziplinäre Teams zusammengestellt, um bei größeren Projekten bestmögliche Erfolge zu erzielen. Dadurch entstehen aber erfahrungsgemäß häufig Reibungsverluste. Effizienter und erfolgsversprechender ist es, wenn Menschen zusammenkommen, die von beiden Bereichen eine Ahnung haben. Zudem ist das Verständnis für die Denkart des anderen hilfreich: Wenn der IT-Mitarbeiter nur in den Möglichkeiten der IT denkt und der Makler nur in den Prozessen oder in den operativen Belangen seines Fachbereichs, werden sie nur schwer einen guten gemeinsamen Weg finden. Dieses "In-gleichen-Bahnen-Denken" ist kein zeitlich befristetes Projekt, das irgendwann einmal endet. Beide Seiten müssen permanent voneinander lernen, um Dinge dauerhaft erfolgreich weiterentwickeln zu können.
Die Kundenbedürfnisse können hier die maßgebliche Richtschnur sein – das gemeinsame Ziel, auf das sich die kollektiven Bemühungen ausrichten. Während sich der IT-Mitarbeiter eventuell in so genannten Corner Cases verrennen, also extrem theoretische Randsituationen, kann der Fachexperte mit seiner Erfahrung und Kompetenz einbringen, ob diese Fälle in der Praxis überhaupt relevant sind. Der Makler andererseits hat nicht die Kenntnisse, was man mit bestimmten Technologien alles machen kann. Hier ist es für den Kunden äußerst nutzenstiftend, wenn beide Seiten immer wieder den Brückenschlag zur jeweils anderen Perspektive schaffen.
Wie in allen Berufszweigen wächst auch im Maklerwesen die Anforderung an das technische Verständnis und Können des Versicherungsmaklers. Vom reinen Anwender wird er zum Mitentwickler kundenorientierter Lösungen. Das erfordert auf IT- und auf fachlicher Seite Offenheit und die Bereitschaft, sich in die Perspektive des jeweils anderen Bereichs hineindenken zu können. So können aber am Kundenbedürfnis ausgelegte Produkte entstehen, die alle Player zufriedenstellen. Dieser Beitrag ist im Rahmen einer gemeinsamen Partnerschaft von GGW und
mgm technology partners entstanden und wird auch im
mgm-Blog veröffentlicht.
Die Gossler, Gobert & Wolters Gruppe (GGW Gruppe) ist einer der großen unabhängigen und inhabergeführten Industrieversicherungsmakler in Deutschland. Als Experte für integriertes Risiko- und Versicherungsmanagement betreuen die rund 290 Mitarbeiter der GGW Gruppe mittelständische Unternehmen aus Industrie, Handel, Gewerbe sowie den rechts- und wirtschaftsberatenden Berufen. Deutschlandweit ist das Beratungshaus an neun Standorten vertreten und berät in Zusammenarbeit mit internationalen Netzwerken Kunden in über 60 Ländern.
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